(Chronik des Chorverbandes Unterwesterwald, die anlässlich des 75. Jubiläums erstellt wurde)
Es war am 24. November 1921 in Wirges. Im Saale des Gasthauses "Krone" hatten sich die Vertreter einiger Männer-Gesangvereine unserer Heimat eingefunden. Die Vereine gehörten dem Gau Nassau des Sängerbundes Hessen-Nassau an. Das Treffen war zustande gekommen, weil viele Vereine über eine Vernachlässigung durch den Gau Nassau und einige Missstände klagten. Nach einer eingehenden Diskussion kam man zu dem Schluß, daß nur ein Loslösen aus dem Gau eine Besserung bringen würde, und so wurde die Bildung eines Sängerkreises beschlossen.
Leider sind infolge der Ereignisse des letzten Krieges die Protokolle und Aufzeichnungen verschollen. Jedoch ist durch mündliche Überlieferung einiger alter Sänger bekannt, dass der Vereinigung zunächst 26 - 28 Vereine angehörten, Herr Rudolf Schmidt, Wirges, zum Vorsitzenden und Herr Andreas Himmerich, Wirges, zum Kassierer und Schriftführer von der Versammlung gewählt wurden. Weiterhin gehörte Herr Peter Simon aus Niederelbert als Vorsitzender der dortigen Sängergruppe dem Vorstand an.
Als 2-3 Jahre später Herr Rudolf Schmidt den Vorsitz aus beruflichen Gründen niederlegte, wurde Herr Adam Schräder aus Siershahn zum Vorsitzenden gewählt.
In diese Zeit fällt auch das Zugehen der Gruppe "Wällerstein" mit den Vereinen in und um Weroth, so daß der Kreis nun aus 45 - 46 Vereinen bestand. Herr Adolf Pöhler aus Montabaur wurde 2. Vorsitzender, Herr Josef Müller aus Montabaur Kreischormeister und Herr Kilian aus Niederelbert, der anstelle von Peter Simon Gruppenvorsitzender geworden war, sowie Herr Eidt aus Weroth als dortiger Gruppenvorsitzender, Mitglieder des Vorstandes. Nach einer Trennung des Amtes des Kassenwartes und Schriftführers wurde Herr Roos aus Wirges Schriftführer.
Als eine der ersten größeren Veranstaltungen fand im Jahre 1922 in Baumbach die Versammlung des Nassauischen Sängerbundes statt. Ein erstes Kritik-Singen veranstaltete der Kreis 1934 in Wirges.
Damals hatte der Kreis die Bezeichnung "Sängerkreis VIII Westerwald im Gau XI Nassau".
An diesem Kritik-Singen haben 35 Vereine mitgewirkt, und die Presse schrieb von einer Teilnahme von nahezu 3000 Sängern.
Erst von 1936 an liegen heute noch schriftliche Unterlagen und Protokolle über den Sängerkreis vor. Im Jahre 1936 bestand der Kreisvorstand, damals Kreisführerrat genannt, aus folgenden Sängern:
1. Vorsitzender (Kreisführer): Adam Schräder, Siershahn
2. Vorsitzender: Adolf Pöhler, Montabaur
3. Kreiskassenwart: Andreas Himmerich, Wirges
4. Kreisschriftwart: Ewald Hammer, Ransbach
5. Kreischormeister: Josef Müller, Montabaur
6. Stellvertreter und Musikbeirat: Karl Marx, Eitelborn und Wilhelm Kirberger, Höhr-Grenzhausen
7. Pressewarte: Carl Brüggermann, Wirges
8. Hilfsgeschäftsführer: Ludwig Schräder, Siershahn
9. Gruppenvorsitzende:
Gruppe 1: Willy Ramb, Ransbach;
Gruppe 2: Johann Kilian, Niederelbert,
Gruppe 3: Kaspar Solbach, Ruppach-Goldhausen;
Gruppe 4: Arnold Müller, Höhr-Grenzhausen,
Gruppe 5: Hermann Schäfer, Maxsain;
Ehrenmitglied: Peter Simon, Niederelbert.
Der Sängerkreis nannte sich inzwischen "Sängerkreis 9 Unterwesterwald". Im gleichen Jahr wurde durch den Gau-Chormeister, Herrn Dr. Lange aus Frankfurt, in Montabaur ein Chorleiterlehrgang abgehalten. Am 21.06.1930 wurde ein Wertungssingen in Montabaur durchgeführt. Es nahmen 16 Vereine aus der Gruppe 2 und 3 mit insgesamt 568 Sängern daran teil. Im Jahre 1937 fand am 23.05. in Montabaur vormittags der Sängertag des Sängergaues Nassau statt, dem Vereine bis in den Frankfurt-Wiesbadener Raum angehörten und rund 2000 Sänger zur Tagung schickten.
Am gleichen Tag veranstaltete der Kreis ein Konzert. Außerdem nahmen im gleichen Jahr 18 Vereine des Kreises am Fest des Deutschen Sängerbundes in Breslau teil.
Aus Altersgründen trat am 28.11.1937 Herr Josef Müller von seinem Amt als Kreischormeister zurück. Nachfolger wurde Herr Karl Marx aus Eitelborn, während Herr Müller zum Ehrenkreischorleiter ernannt wurde.
Gleichzeitig wurde anstelle des Musikbeirates für jede Gruppe ein Gruppen-Chormeister berufen, welche dem Kreisvorstand angehörten. Es waren dieses für die Gruppe 1 Herr Holzchen, Eschelbach
Gruppe 2 Herr Labonte, Arzbach
Gruppe 3 Herr Reusch, Girod
Gruppe 4 Herr Kirberger, Höhr-Grenzhausen
Gruppe 5 Herr Bartsch, Marienrachdorf
Außerdem wurde Herr Johann Eidt als neuer Vorsitzender für die Gruppe 3 in den Kreisvorstand aufgenommen.
Der Kreis bestand zu diesem Zeitpunkt aus 67 Vereinen.
Im Jahre 1938 wurden die Wertungssingen der restlichen 3 Gruppen in Siershahn, Höhr-Grenzhausen und Maxsain durchgeführt. Man kann aus den Veranstaltungen der Jahre 1936 bis 1938 entnehmen, wie rege das Sängerleben in unserem Kreise war.
Es wurden viele Sängerfeste, Wertungssingen und andere Veranstaltungen abgehalten.
Auch im Jahre 1939 war das Leben zu Beginn noch rege, wurde aber gegen Ende des Jahres durch die Einwirkung des Krieges schon stark eingeschränkt. In den folgenden Jahren ging die Tätigkeit der Vereine immer stärker zurück, bis schließlich fast jede Tätigkeit eingestellt werden musste.
Erst im Jahre 1949 lebte der Sängerkreis wieder neu auf.
Am 28.05.1949 trafen sich im Gesellenhaus in Montabaur die Vertreter; etwa die Hälfte der wiedererstandenen bzw. neu gegründeten Vereine des Kreises.
Inzwischen war ein Sängerbund "Rheinland-Pfalz" neu entstanden und hielt der Bundes-Schatzmeister vor den versammelten Vertretern der Vereine eine Ansprache. Die Versammlung entschloss sich, den durch den Krieg ruhenden Sängerkreis "Unterwesterwald" wieder aufleben zu lassen und dem Sängerbund "Rheinland-Pfalz" beizutreten.
Durch den Krieg lebten viele der ehemaligen Kreisvorstandsmitglieder nicht mehr und es musste ein neuer Vorstand gewählt werden.
1. Vorsitzender: Nikolaus Ferdinand, Untershausen
2. Vorsitzender: Willy Ramb, Wirges
Kassierer: Erich Henkes, Wirges
Schriftführer: Adolf Pöhler, Montabaur
Kreischormeister: Karl Marx, Eitelborn
Vertreter: Ernst Hebgen, Weroth
Vorsitzender Gruppe 1: Willy Ramb, Wirges
Vorsitzender Gruppe 2: Johann Kilian, Niederelbert
Vorsitzender Gruppe 3: Johann Eidt, Weroth
Vorsitzender Gruppe 4: Arnold Müller, Höhr-Grenzhausen
Vorsitzender Gruppe 5: Hermann Schäfer, Maxsein
Im Jahre 1950 wurde Herr Albert Schaaf aus Bannberscheid 2. Vorsitzender und Pressewart wurde Herr Ludwig Heibel, welcher später durch Herrn Nink ersetzt wurde. Schriftführer wurde kurzfristig Herr Albert Diel aus Heiligenroth, später Herr Johann Kilian, Niederelbert. Schatzmeister wurde Herr Himmerich aus Wirges. Der Kreis bestand zu dieser Zeit aus 53 Vereinen mit über 2200 Sängern und Sängerinnen.
Im selben Jahr wurde auch das erste Kreisfest nach dem Kriege in Dernbach durchgeführt.
Bereits im Jahre 1952 war die Zahl der Mitgliedsvereine auf 70 gestiegen und war der Sängerkreis 11 Unterwesterwald der zweitgrößte im Sängerbund Rheinland-Pfalz. Er hatte 2892 aktive und 2047 passive Mitglieder.
In diesem Jahr scheidet Herr Kilian aus dem Vorstand aus und Herr Albert Schaaf übernimmt auch das Amt des Kreisgeschäftsführers. Der in diesem Jahr neugewählte Musikausschuss des Kreises bestand aus dem Kreischormeister Karl Marx, Eitelborn, seinem Stellvertreter, Herrn Hebgen, Weroth und den Gruppenchormeistern der
Gruppe 1 Nikolaus Zimmermann, Dernbach
Gruppe 2 Schubert, Montabaur
Gruppe 3 Ernst Hebgen, Weroth
Gruppe 4 Wilhelm Kirberger, Höhr-Grenzhausen
Gruppe 5 Paul Rüb, Maxsain
Im Jahre 1954 fand am 09.05. in Montabaur das erste Leistungssingen des Sängerkreises 11 Unterwesterwald statt. Hieran nahmen 19 Vereine von den inzwischen 76 Vereinen des Kreises teil, wobei hervorragende Leistungen geboten wurden.
Am 18.11.1954 traf den Sängerkreis 11 dann ein harter Schlag. Der Vorsitzende, Nikolaus Ferdinand, starb nach längerer Krankheit. Nachfolger als Kreisvorsitzender wurde Herr Albert Schaaf, und für den aus Altersgründen ausgeschiedenen Kreischormeister Adolf Marx übernahm Herr Wilhelm Kirberger aus Höhr-Grenzhausen das Amt des Kreischormeisters. Die Versammlung ernannte Herrn Marx zum Ehrenchormeister und wählte Herrn Solbach aus Goldhausen zum 2. Vorsitzenden.
Nach dem Ableben des Schatzmeisters Himmerich wurde Herr Albert Götsch im Jahre 1957 zum Kreisschatzmeister gewählt, wurde aber bereits 1948 durch Herrn Herborn aus Dahlen abgelöst. Gleichzeitig wurde Herr Johann Kilian aus Niederelbert 2. Vorsitzender. Dieser Vorstand bestand bis zum Dezember 1961, als durch Erkrankung von Herrn Schaaf und Rücktritt des 2. Vorsitzenden ein neuer Vorstand gewählt wurde. Dieser setzte sich zusammen aus dem
1. Vorsitzenden Peter Ramb, Ransbach,
2. Vorsitzenden Paul Tisson, Hilgert,
Kreisschatzmeister Karl Herborn, Dahlen,
Geschäftsführer Albert Schaaf, Bannberscheid,
Kreischorleiter Wilhelm Kirberger, Höhr-Grenzhausen
Vertreter Alfred Neuroth,
Pressereferent Nink
sowie den 5 Gruppen-Vorsitzenden und
5 Gruppen-Chormeistern.
Im Jahre 1967 wurden Herr Rudolf Gelhard, Ransbach, zum Kreischormeister und Herr Werner Fries, Höhr-Grenzhausen zum Geschäftsführer gewählt. Herr Fries löste den nach dem Rücktritt von Herrn Schaaf gewählten Geschäftsführer Jung aus Ebernhahn ab.
Bereits im Jahre 1964 war Herr Siegfried Friedrich aus Wirges Pressereferent geworden.
Im Jahr 1968 wurde Herr Paul-Günter Gerharz aus Eitelborn Kreisschatzmeister.
In den letzten 15 Jahren ist der Kreisvorstand sehr rege gewesen, und es wäre verfehlt, an dieser Stelle sämtliche Veranstaltungen, Versammlungen usw. des Kreises aufzuzählen. Die wichtigsten sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben und waren diese:
die Kreisleistungssingen
1958 in Weroth,
1963 in Ransbach und
1967 in Dernbach,
die Kreissängerfeste
1956 in Wirges,
1961 in Siershahn,
1966 in Eitelborn
das Bezirksleistungssingen
1964 in Selters,
der Landessängertag des Sängerbundes Rheinland-Pfalz
1960 in Höhr-Grenzhausen sowie
das Bundeschorkonzert des Sängerbundes Rheinland-Pfalz
1965 in Höhr-Grenzhausen.
Hier schließt die Chronik (Ende 1969), von Sangesfreund und Gruppenvorsitzender der Sängergruppe IV, Klaus Lenners, Höhr-Grenzhausen, erstellt.
Geschichte und Entwicklung
(Chronik des Sängerkreises Unterwesterwald für den Zeitraum 1970 bis 1997)
Da wohl kaum jemand besser über das Vereinsgeschehen bzw die Höhepunkte während der letzten 25 Jahre im Chorwesen unserer Heimat besser informiert ist, als unser Kreisvorsitzender Willi Fries, "bauftragte" man ihn mit der Erstellung der folgenden Chronik.
Der traditionsreichen "Sängervereinigung 1870 ‘Frohsinn’ Wirges" wurde aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens die Ausrichtung übertragen. Unter der glänzenden Regie ihres damaligen 1. Vorsitzenden Erich Henkes (er führte den leistungsstarken ‘Frohsinn’ nicht, nein, er "regierte" den Chor im positivsten Sinne!) wurde das Kreischorfest in Verbindung mit dem beachtlichen Jubiläum - unter Mitwirkung von 44 Vereinen - zu einer eindrucksvollen Demonstration für den Chorgesang.
Bei dieser Gelegenheit erinnert sich der Chronist eines nachhaltigen Erlebnisses: Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des MGV ‘Freundschaft’ Elgendorf im Jahre 1961 stand der 80 Mann "starke" ‘Frohsinn Wirges’ auf der Bühne und trug meisterlich den für ihn "maßgeschneiderten" Chor: "Wie ein Donner hallt das Wort!" vor.
Und als hätte der Himmel es vernommen, entlud sich - Ironie des Schicksals ? - urplötzlich ein gewaltiges Unwetter über das Festzelt. Die Mächte des Himmels vermochten zwar das Zelt nicht zu erschüttern - wohl aber der "stimmgewaltige, großartige" ‘Frohsinn’ !
1970 - der Vorstand hatte zur Jahrestagung nach Steinefrenz eingeladen; so auch einen "37 Jahre jungen Sänger aus Quirnbach", der die vakante Stelle des Schatzmeisters übernehmen sollte. Am gleichen Tage sollte auch die Position des 1. Vorsitzenden neu besetzt werden, da Sangesfreund (SF) Peter Ramb - nach 9-jähriger Amtszeit - nicht mehr kandidierte. Für seine Nachfolge war im Vorfeld der Wahltagung auch schon eine namhafte Persönlichkeit aus dem Chorwesen gefunden worden. Aber es kam alles anders: Aus der Versammlung wurde der o.g. relativ unbekannte junge Sänger (er war vorher nie Vorstandsmitglied) als weiterer Kandidat vorgeschlagen, und mit großer Mehrheit wählte die Versammlung Willi Fries zum neuen Vorsitzenden des Sängerkreises Unterwesterwald (SK Uww).Er führte sich eindrucksvoll ein mit einem besonderen, verpflichtenden Leitspruch:
"Diene dem Land, das Dich geboren, denn in der Heimat liegt die Kraft; der hat sich selber schon verloren, der nicht für die Heimat schafft !"
Seine erste "Amtshandlung" war sodann die Verabschiedung des verdienten, alten SF Peter Ramb. Auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden wurde SF Peter Ramb für seine großen Verdienste um den SK Uww zum Ehrenvorsitzenden gewählt und ernannt.
Nach wenigen Wochen war auch mit SF Karl-Heinz Werner, Höhr-Grenzhausen, ein neuer Schatzmeister gefunden, so dass sich der Vorstand zu seinem 50-jährigen Jubiläum wie folgt darstellte:
1. Vorsitzender Willi Fries, Quirnbach,
2. Vorsitzender Paul Tisson, Hilgert,
Kreisschatzmeister Karl-Heinz Werner, Höhr-Grenzhausen
Geschäftsführer Werner Fries, Höhr-Grenzhausen
Kreischorleiter Rudi Gelhard, Ransbach
Vertreter Wilhelm Kirberger, Höhr-Grenzhausen,
Pressereferent Siegfried Friedrich, Wirges
Gruppen-Vorsitzender Gr. I Berni Hölzgen, Leuterod
Gruppen-Vorsitzender Gr. II Wolfgang Jäger, Neuhäusel
Gruppen-Vorsitzender Gr. III Josef Kaspari, Ruppach-Goldhausen
Gruppen-Vorsitzender Gr. IV Klaus Lenners, Höhr-Grenzhausen
Gruppen-Vorsitzender Gr. V Joachim Loppnow, Selters
Gruppen-Chorleiter Gr. I Günter Pörtner, Obererbach
Gruppen-Chorleiter Gr. II Alfred Wallroth, Arzbach
Gruppen-Chorleiter Gr. III Alois Sucke, Obererbach
Gruppen-Chorleiter Gr. IV Rudolf Gelhard, Ransbach
Gruppen-Chorleiter Gr. V Günter Schneider, Herschbach
Ein absoluter Höhepunkt in der Geschichte des SK Uww wurde das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen.
Am Morgen des 24.10.1971 fand in der Aula der Realschule Höhr-Grenzhausen ein vielbeachteter Festakt statt, dem sich am Nachmittag ein großartiges Festkonzert anschloss. Lassen wir hierzu die Presse berichten:
Die Zeit der 70er Jahre stand erfreulicherweise unter einem echten Boom der Neugründung von Kinder- und Jugendchören. In über 20 Vereinsorten engagierten sich Vorstände und Chorleiter, zum Teil mit leidenschaftlicher Hingabe und unter großen Opfern an Zeit, Mühe, finanziellem Aufwand und versuchten, durch die besondere Pflege ihrer Kinderchöre den Nachwuchs für ihre Erwachsenenchöre zu erhalten. Jedoch schon in wenigen Jahren kam der Großteil der hoffnungsvollen Nachwuchschöre zum Erliegen. Es lag im Besonderen daran, daß man keine geeigneten Chorleiter mehr fand, daß es an der Unterstützung durch idealisierte Betreuer mangelte - aber leider sogar auch an den erforderlichen beachtlichen finanziellen Mitteln.
So müssen wir leider feststellen, daß von den ersten Kinderchören heute lediglich der 1975 gegründete Kinderchor von Welschneudorf auch nach 22 Jahren noch existiert. Wie wertvoll sich der "Unterhalt" dieses liebenswerten Chores für den MGV ‘Eintracht’ Welschneudorf "rentiert" hat, zeigt die Tatsache, daß aus diesem Kinderchor eine ganze Reihe von überdurchschnittlichen Sängern, die fast alle auch solistisch in Erscheinung treten können, hervorgegangen sind; besonders zu erwähnen der überragende Solist Marco Kilian, welcher inzwischen schon eine hoffnungsvolle Karriere am Theater der Stadt Koblenz begonnen hat. Hier darf ich auch einmal die großen Verdienste bei der Gründung des Kinderchores durch den damaligen Vorsitzenden, unseren langjährigen Vorstandskollegen und 2. Vorsitzenden SF Werner Meuer nennen sowie den musikalischen Leiter, Alfred Wallroth, Arzbach, der diesen Kinderchor mit seltener Hingabe 10 Jahre bis ins hohe Alter betreute.
In dieser Zeit der Hochkonjunktur für Kinderchöre fanden im Sängerkreis eine Reihe von vielbeachteten Kreiskinder-Chorkonzerten statt, so das 1. Konzert am 9. Nov. 1975 in Leuterod.
Am 28. Nov. 1976 richteten die Freunde vom MGV ‘Cäcilia’ Ruppach-Goldhausen das 2. Kreiskinder-Chorkonzert aus.
Es folgte am 23. Okt. 1977 das 3. Kreiskinder-Chorkonzert, Ausrichter die Freunde vom MGV ‘1875’ Nauort.
Am 2. Dez. 1979 war dann der MGV ‘Concordia’ Mogendorf, Ausrichter des 4. Gemeinschaftskonzertes der Kinder- und Jugendchöre des SK.
Ebenfalls in die 70er Jahre fällt der Beginn des neuen Leistungswettbewerbes des Sängerbundes Rheinland-Pfalz, das sog. "Meisterchor-Singen". In einem 3-stufigen Chorwettbewerb (Kreisleistungssingen, Regionalsingen, Meisterchorsingen) müssen sich die Bewerber unter hohen Anforderungen den Wertungsrichtern stellen. Erst nach erfolgreicher Teilnahme an allen 3 Leistungsstufen können die Chöre den Titel eines "Meisterchores vom Sängerbund Rheinland-Pfalz" 4 Jahre tragen.
Mit berechtigtem Stolz darf ich feststellen, dass in den Jahren 1976 bis 1996 26 Chöre des SK Uww 43 mal den begehrten Titel "Meisterchor" errungen haben. Mit dieser großartigen Bilanz nimmt unser Sängerkreis im Sängerbund eine absolute Ausnahmestellung ein! Besonders zu erwähnen: der MGV ‘Frohsinn’ Herschbach konnte den Titel "Meisterchor" schon 4 mal erringen, die Chöre vom MGV 1866 Eitelborn, MGV 1875 Nauort und ‘Frohsinn’ Wirges bereits 3 mal.
Bestärkt durch diese großartigen Erfolge führte der SK Uww 1979 in Siershahn und 1992 in Heiligenroth Gemeinschaftskonzerte "seiner Meisterchöre" durch, die eine beachtliche Resonanz und hervorragende Kritik fanden.
Es ehrt die Freunde vom MGV ‘Eintracht’ Siershahn, dass sie 4 mal Ausrichter der 3. Stufe (Endstufe) des Meisterchor-Singens vom Sängerbund Rheinland-Pfalz sein durften, besondere Ehre auch für den MGV ‘Frohsinn-Arion’ Ransbach sowie den MGV ‘Eintracht’ Nentershausen, die ebenfalls je einmal dieses besondere Leistungssingen ausrichten konnten.
Besonderer Höhepunkt für den SK Uww war die ehrenvolle Auszeichnung ihres 1. Vorsitzenden Willi Fries mit der "Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Landrat Dr. Norbert Heinen am 24. Jan 1981 anlässlich einer Feierstunde im Kreishaus Montabaur.
Weitere Höhepunkte in der Geschichte des SK Uww: die Kreissängerfeste 1975 in Nauort, 1980 in Ebernhahn sowie 1985 in Siershahn, allesamt eindrucksvolle Demonstrationen für den heimischen Chorgesang.
Ein weiterer unvergesslicher Höhepunkt für den SK Uww war die Ausrichtung des Landessängertages vom Sängerbund Rheinland-Pfalz am 20.03.1982 in Wirges. Am gleichen Tage wurde Willi Fries zum Regionalvorsitzenden gewählt und somit Mitglied vom Vorstand des Sängerbundes Rheinland-Pfalz.
Dank der hervorragenden Unterstützung der Freunde vom ‘Frohsinn’ Wirges, dem ‘Thalianer-Chor’ Ebernhahn, dem ‘Grau-Blau-Ballett’ Höhr-Grenzhausen klang der niveauvolle Sängertag in einer frohen Sängerrunde beispiellos harmonisch aus (für den Chronisten der "schönste Geburtstag seines Lebens!"); einhelliger Tenor der Teilnehmer aus allen Kreisen des Landes Rheinland-Pfalz: "Einer der besten Sängertage seit der Gründung des Sängerbundes Rheinland-Pfalz".
Die Besetzung des Vorstandes vom SK Uww hat sich in den vergangenen 25 Jahren - abgesehen von den Mitgliedern, die wir durch Tod verloren - nur relativ selten geändert.
Am 18.03.1973 legte Gruppenvorsitzender (GrVS) Klaus Lenners sein Amt nach 7-jähriger sehr guter Arbeit für den SK Uww nieder. Wir danken ihm besonders für die Erstellung der Chronik des Handbuches zum 50-jährigen Bestehen des SK Uww. Sein Nachfolger wurde SF Karl-Heinz Gelhard vom MGV ‘Liederkranz’ 1844 Höhr-Grenzhausen. Ab 01.01.1977 übernahm SF Helmut Müller für den nach 5 Jahren ausgeschiedenen SF Karl-Heinz Werner die Positition des Kassenwartes. Am 01.01.1978 legte unser 2. Vorsitzender SF Paul Tisson nach 16-jähriger angenehmer Zusammenarbeit mit dem Vorstand aus Altersgründen sein Amt nieder; sein Nachfolger: SF und Vorsitzender vom MGV ‘Harmonie-Liederkranz’ Eschelbach, Josef Weiand. Zum 31.12.1978 gab der verdiente SF und GrVS der Sängergruppe V, Joachim Loppnow, nach 12-jähriger guter Arbeit für das Sangeswesen in unserer Heimat sein Amt auf; sein Nachfolger zum 01.01.1979 wurde SF Rudolf Schneider vom Gemischten Chor Freirachdorf. Ab 01.01.1979 konnte der SK Uww erfreulicherweise erstmals im Vorstand auch die Position des Jugendreferenten besetzen. SF Werner Fries übernahm dieses Amt zu seiner arbeitsaufwendigen Funktion des Geschäftsführers.
Zum 01.01.1980 konnte der SK Uww für den leider durch Umzug ins Schwabenland nicht mehr zur Verfügung stehenden "Altmeister" Wilhelm Kirberger SF Ulrich Wallroth als stellv. Kreischorleiter gewinnen. Am 04.03.1980 musste unser unvergessener SF Berni Hölzgen wegen schwerer Krankheit sein so überaus geliebtes Amt als GrVS der Sängergruppe I nach 16 Jahren aufgeben. Erfreulicherweise konnte diese Funktion sofort wieder in der Person von SF Manfred Gerz mit einem tüchtigen Nachfolger besetzt werden. Am 28.06.1981 verlor die Sängerbewegung des SK Uww durch allzu frühen Tod einen ihrer Besten: Wolfgang Jäger - 14 Jahre GrVS der Sängergruppe II - 14 Jahre ein großartiger Freund und Vorstandskollege. Sein Nachfolger wurde SF Werner Meuer (1981 - 1982); ihm folgte dann SF Klemens Haberstock ab 01.11.1982. Zum 31.12.1982 legte der tüchtige GrVS der Sängergruppe V Rudolf Schneider sein Amt nieder; als Nachfolger konnte sofort SF Ernst-Hermann Weißenborn, Vorsitzender vom MGV 1874 Selters, gewonnen werden.
In den Morgenstunden des Kreissängertages in Mogendorf - am 09.01.1983 - verlor die Sängerbewegung des Westerwaldes ihren hochverdienten Ehrenvorsitzenden Peter Ramb, Ransbach. Vorstand und viele Sänger nahmen eindrucksvoll von ihrem "großen, alten Freund" Abschied.
Zum 31.12.1983 legte Kreischorleiter Rudolf Gelhard nach 17-jähriger sehr guter Arbeit sein Amt nieder. Zum Abschied verlieh ihm die Kreisversammlung in dankbarer Anerkennung den Titel eines "Ehren-Kreischorleiters". Nachfolger von Rudolf Gelhard wurde der "blutjunge" Chorleiter Hubertus Weimer, Wallmerod, welcher alsbald die Chorszene durch Übernahme etlicher Chöre, Gründung eines großartigen Quartetts (Lindenquartett Weimer), dem später ein größerer Auswahlchor (Kammerchor "Vocal Total") folgte, maßgeblich mitgestaltete. Am 09.07.1984 verlor die Sängerbewegung allzu früh ihren besonders verdienten SF Berni Hölzgen. 16 Jahre hatte er die Sängergruppe hervorragend geführt und war ein wertvoller Vorstandskollege im Sängerkreis. Am 24.10.1985 mußten wir unseren geschätz-ten langjährigen 2. Vositzenden Paul Tisson, Hilgert, zu Grabe tragen. Am 16.12.1985 beklag-ten wir den Verlust unseres verehrten SF Alois Sucke, Obererbach. Er war über 50 Jahre Chorleiter und 13 Jahre Gruppenchorleiter und Vorstandsmitglied des SK Uww. Am 31.12.1985 mußte unser so beliebter Schatzmeister Helmut Müller sein Amt aus Gesund-heitsgründen niederlegen. Die Kreisversammlung ehrte ihn mit dem Titel eines "Ehrenmitglie-des vom SK Uww". Sein Amt übernahm SF Detlef Becker, Höhr-Grenzhausen. Gleichzeitig übernahm auch SF Michael Malm, Weroth, die Position des Jugendreferenten. Mit besonderer Freunde konnten wir dann auch zum 01.01.1986 erstmals mit der Vorsitzenden vom Frauenchor ‘Georgia’ Görges-hausen, Inge Werner, die Funktion der Frauenreferentin besetzen. Zum 01.01.1987 übernahm SF Werner Meuer, Welschneudorf von SF Michael Malm das Amt des Jugendreferenten. Am 22.03.1987 verlor der SK Uww eine seine bedeutendsten Persönlichkeiten. Im gesegneten Alter von fast 87 Jahren verstarb unser hochverehrter "Ehren-Kreischorleiter" Wilhelm Kirberger an seinem letzten Wohnsitz in Mainhardt-Bubenorbis (Schwäbische Alb - siehe vorstehender Presseauszug):
Am 13.12.1987 traf den SK Uww ein weiterer herber Verlust. Wir verloren in Josef Weiand, Eschelbach eine Persönlichkeit, die das Amt des 2. Vorsitzenden im relativ hohen Alter übernommen hatte und es noch 9 Jahre mit besonderem Format ausübte - wir verloren einen "väterlichen Freund". Nachfolger wurde SF Werner Meuer, welcher bereits das Amt des Jugendreferenten innehatte. Zum 31.12.1988 legte SF Werner Fries nach 22-jähriger sehr guter Ausführung sein Amt als Schriftführer nieder; das Amt blieb "in der Familie" und wurde vom Bruder Hugo Fries übernommen. Gleichzeitig gab auch Kassenwart Detlef Becker seine Vorstandsposition an SF Raimund Schäfer, MGV ‘Cäcilia’ Ruppach-Goldhausen ab, der seither die Kassengeschäfte des SK Uww führt.
1991 gab der GrVS der Sängergruppe I SF Manfred Gerz nach 10-jähriger sehr guter Arbeit für das Sangeswesen in unserer Heimat sein Amt auf. Als Nachfolger fungierte für ein Sängerjahr SF Edgar Trupp vom MGV ‘Freundschaft’ Elgendorf, dessen Nachfolger, ebenfalls für 1 Jahr, SF Gerhard Lange vom MGV ‘Harmonie’ Oberahr. Am 01.01.1992 übernahm SF Peter Stockschläder von SF Werner Meuer die Funktion des Jugendreferenten. Am 15.09.1992 verlor der SK Uww mit Karl Herborn, Dahlen, einen besonders treuen SF. 40 Jahre im Vorstand seines Heimatvereins, darüber hinaus 5 Jahre Kassenwart des SK Uww. Im März 1993 übernahm SF Norbert Görg vom MGV ‘Thalia’ Ebernhahn von SF Gerhard Lange das Amt des GrVS der Sängergruppe I.
Am 13.03.1994 verstarb plötzlich eine überragende Dirigentenpersönlichkeit aus dem deutschen Chorwesen: "Unser" SF Hans Lingerhand, Ransbach-Baumbach. Über 4 Jahrzehnte hatte er mit seinen Chören aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen Chorgesang in hervorragender Qualität demonstriert. Sein Tod - ein großer Verlust für uns alle. Am 17.05.1994 traf den SK Uww ein weiterer Schicksalsschlag: Werner Meuer, Welschneudorf - 6 Jahre 2. Vorsitzender und 5 Jahre Jugendreferent des SK Uww starb viel zu früh für unsere Sängerbewegung.
Beim Sängertag 1995 in Montabaur wurde die Funktion des 2. Vorsitzenden laut Beschluss dahingehend geändert, dass die 5 Gruppenvorsitzenden gleichrangig zu stellv. Vorsitzenden im SK Uww ernannt wurden. Für die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Inge Werner, Peter Stockschläder und Hugo Fries wurden als Nachfolger gewählt:
Frauenreferentin: Walburga Lingerhand, Ransbach-Baumbach
Jugendreferentin: Ute Lingerhand, Dernbach
Schriftführer: Herbert Malm, Weroth.
Beim Sängertag am 07.01.1996 in Görgeshausen wurde der Kreisvorsitzende für ein außergewöhnliches Jubiläum geehrt: 25 Jahre Vorsitz des Sängerkreises Unterwesterwald.
Bei der Gruppentagung der Sängergruppe III am 02.03.1996 in Girod stand für den beliebten GrVS und SF Josef Kaspari ebenfalls eine außergewöhnliche Ehrung an: Zu seinem 25-jährigen Jubiläum als 1. Vorsitzender des Sängergruppe III hatte sich nahezu der gesamte Vorstand des SK Uww eingefunden, um seinen geschätzten 2. Vorsitzenden und Vorstandsmitglied die Ehre zu erweisen. Aus dem Pressebericht "Hoher Idealismus bescheinigt" kann entnommen werden:: Josef Kaspari arbeitet seit 25 Jahren an der Sängergruppen-Spitze. Günter Weimer als 2. GrVS, der das Treffen moderierte, führte u.a. aus: "Du hast Dein Amt mit viel Liebe zum Chorgesang und in unzähligen Veranstaltungen ausgeübt". Willi Fries würdigte das Wirken von Josef Kapari in besonders herzlicher Weise. Er habe, getragen von hohem Idealismus zum Chorgesang, sich unermüdlich für die Belange der heimischen Chöre eingesetzt. Den vielen ihm zuteil gewordenen Ehrungen füge er heute eine weitere außergewöhnliche hinzu, sagte Fries und zeichnete Josef Kaspari unter dem Beifall der Delegierten mit dem "Ehrendiplom" des Landessängerbundes aus.
Das Amt des Pressereferenten wurde von SF Siegfried Friedrich, Wirges seit 1964 gewissenhaft ausgeführt. Leider erkrankte der verdiente SF vor fast 3 Jahren. Der Vorstand hielt dem treuen Sangesfreund die Position weiterhin offen - bis er selbst zum Jahresende 1996 um Entbindung von seinem Amt bat. Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Siegfried Friedrich durch den Sängertag am 05.01.1997 einstimmig die "Ehrenmitgliedschaft" verliehen. Dem Geehrten wurde in einer kleinen familiären Feierstunde Dank und Anerkennung für sein verdienstvolles Wirken ausgesprochen. SF Hermann Steinebach, MGV ‘Concordia’ Ötzingen, der das Amt während der Krankheit von Siegfried Friedrich kommissarisch betreute, wurde offiziell als Nachfolger zum Pressereferenten des SK Uww gewählt.