Am vergangenen Sonntag fand in Niederahr der Verbandstag des Chorverbandes Unterwesterwald statt. Hier wurden einige geplante Aktivitäten der vom Vorstand des CVUww eingerichteten Arbeitsgruppen vorgestellt, die zur Unterstützung der Vereine verschiedene Maßnahmen initiieren wollen. Eine konkrete Maßnahme besteht in einer großen Öffentlichkeitsinitiative, die unsere Mitgliederchöre unterstützen und zum aktiven Mitmachen in unseren Chören zu werben soll. Als erste Aktion wollen wir den Gesundheitsaspekt des aktiven Singens in den Focus stellen und mit einer Presse- und Plakataktion starten. Unter dem Motto "Chorsingen ist GESUND" wurde eine Werbe- und Plakataktion gestartet werden, bei der unter Einbindung aller Vereine in allen Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und sonstigen medizinischen Einrichtungen Plakate platziert werden, um für den gesundheitlichen Aspekt des Chorsingens zu werben und das Singen in einem heimischen Chor in den Fokus zu stellen. Einhergehen wird diese Plakataktion mit einer entsprechenden pressemäßigen Begleitung – ein Pressetermin wird in der nächsten Woche stattfinden.
Gewonnen wurden für diese Plakataktion auch heimische Ärzte. Dr. Michael Kann und Marion Mahn, die in Ruppach-Goldhausen eine Facharztpraxis für Innere und Allgemeinmedizin und Diabetologie führen, haben sich für diese Plakataktion zur Verfügung gestellt und unterstützen die Aktion "Chorsingen ist gesund" nachdrücklich.
Diese Plakataktion wird jedoch nur dann zum Erfolg führen, wenn alle mit anpacken und dafür sorgen, dass die Plakate an den entsprechenden Stellen in den Praxen etc. platziert werden. Diese Aktion kann nicht vom Vorstand des CV allein geleistet werden. Hier ist jede Sängerin/jeder Sänger aufgerufen, mitzuhelfen und zu unterstützen. Beim Verbandstag am letzten Sonntag hatten die Vereinsdelegierten die Möglichkeit, sich mit ausreichend Plakaten auszustatten, um im eigenen Heimatort diese zu verteilen – Sprecht also Eure Vorstände an, unterstützt sie und helft mit, dass die Aktion erfolgreich wird.
Wenn noch Plakate fehlen, bitte Info an mich, ich kann noch ausreichend Material zur Verfügung stellen (kurze email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! genügt).
Also noch einmal: Macht also diese Aktion zur Eurer Aktion und helft alle mit - die Früchte dieser Aktion werden Euch zu Gute kommen!
Wenn wir Sängerinnen/Sänger in unseren Reihen haben, die besondere Kontakte zu Krankenhäusern und Krankenkassen haben und diese Kontakte auch nützen können, um unsere Aktion auch dort entsprechend zu platzieren, bitte melden – es wäre prima, wenn auf jedem Krankenhausflur in unserem Zuständigkeitsbereich ein Plakat hängen würde.
Gesund, glücklich und vital durch Singen
Die Wiederentdeckung eines Gesundheitserregers
„Wer schon des Morgens dreimal schmunzelt, des Mittags nicht die Stirne runzelt und abends singt, dass laut es schallt, wird Hundertzwanzig Jahre alt“. (Volksmund).
Singen ist neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge für den Menschen wichtiger, als man bisher annahm. Es erfüllt unersetzbare Lebensfunktionen. Singen gehört zur Natur des Menschen. Wem das Singen verloren gegangen ist oder wer es nie für sich als Ausdrucksform entwickeln konnte, der ist in seiner natürlichen Lebensentfaltung behindert.
Wer singt, lebt besser und länger
Singen ist gesund, macht glücklich und vital. Singen als Sprache des Herzens entfaltet sich wie das Sprechen von frühester Kindheit an durch das ständige Tun. Aber wer hat es heutzutage in unserem Land noch gelernt, sich zum Beispiel aus einer schlechten Stimmung in eine gute zu singen? Oder die Trauer um einen verstorbenen Menschen singend zu verarbeiten? Oder sich Stress oder Wut von der Seele zu singen? Oder, oder, oder. Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen. Können Sie diese Fragen mit Ja beantworten? Dann gehören Sie zu einer kleinen Minderheit mit einem großen Vorteil. Man kann den Untersuchungen zufolge erheblich mehr physische und psychische Ressourcen mobilisieren, wenn man singt. Wer viel singt, lebt im Durchschnitt länger und besser. Oder gehören Sie zur Mehrheit der Nichtsinger, die zwar eigentlich gerne singen, sich aber schämen oder andere Gründe haben, warum Sie es tatsächlich so gut wie nie tun. Die meisten von uns lassen stellvertretend noch die vermeintlichen Stars für sich singen. Heute wissen Eltern doch kaum noch, ihre Kinder in den Schlaf zu singen, weil sie selbst nie in den Schlaf gesungen wurden. Stattdessen werden unbedacht immer häufiger Schlaftabletten und Psychopharmaka schon an Kleinkinder verabreicht, und die Folgen sind kaum einzuschätzen.
Kinder, die singen, lernen besser
Kinder, die viel singen, lernen auch besser und können kreativer mit dem Gelernten umgehen, sind also lebenstüchtiger. Nicht umsonst sagte Yehudi Menuhin: „Das Singen ist die eigentliche Muttersprache aller Menschen: denn sie ist die natürlichste Weise, in der wir ungeteilt da sind und uns ganz mitteilen können – mit all unseren Erfahrungen, Empfindungen und Hoffnungen.
Wo das Singen aus dem Alltag verschwindet, werden die Menschen krank und die Gesellschaft erkaltet, auch wenn das selbstverständlich nicht der einzige Grund ist. Singen erfüllt eben unersetzbare Lebensfunktionen und gehört zum gesunden Menschen dazu. Singen fördert zum Beispiel neben der Intelligenz auch die Belastbarkeit und die sozialen Fähigkeiten. Im umfassendsten Sinne ist Singen ein „Gesundheitserreger“. Denn es aktiviert neben allem anderen die Vitalkräfte und schafft seelischen Ausgleich. Singen ist die Sprache der Seele. Wer gelernt hat, aus Herz und Seele zu singen, kommt zum Beispiel weniger in Gefahr, an seinen negativen Gefühlen, deren Bewältigung nun mal zum Leben dazugehört, zu „ersticken“. Wer das Singen hat, der kann sein Leben besser bewältigen als ohne diese Fähigkeit. In fast allen Kulturen wurde oder wird noch das Singen bewusst so genutzt.
Singen kann jeder
Wer viel singt, aktiviert dadurch auch seine „körpereigene Hausapotheke“. Die verschiedenen Drüsen des Körpers schütten beim Singen eine große Anzahl von gesundheitsfördernden Substanzen aus, unter anderem zum Beispiel sogenannte Glückshormone. Das geschieht nicht nur durch die vertiefte Atmung und Aktivierung des Zwerchfells beim Singen. Die Lebenskräfte werden auch aktiviert, indem die feinen Schwingungen beim Singen den ganzen Körper und besonders das Gehirn durchfluten und so die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen. Wie intensiv diese Schwingungen sind, davon können Sie sich sofort selbst überzeugen: Summen Sie einfach einmal auf dem Laut N einen lang anhaltenden Ton. Legen Sie also die Zunge an die oberen Schneidezähne, so dass die Luft nur durch die Nase entweicht. Zugleich legen Sie eine Hand auf den Kopf. Das ist doch erstaunlich, oder? Können Sie sich vorstellen, was im Gehirn wohl alles passiert, wenn es eine längere Zeit derart in körpereigene Schwingung versetzt wird?
Um diese Effekte zu erreichen, brauchen Sie beileibe nicht die Callas oder Pavarotti zu sein. Es geht hierbei nicht um Leistung. Es geht vielmehr um ein Singen als Selbstzweck zur eigenen Freude. Vielleicht spüren auch Sie Lust, diese wertvolle Ressource Singen wieder mehr für ein gesundes und glückliches Leben zu entdecken. Übrigens: den Zugang zum Singen aus reinem Spaß an der Freude können Sie in jedem Alter lernen und weiter entfalten.
Singen mit Spaß und in der Gemeinschaft - Singen im Chor