Wer sind wir ?
Die beiden Kreischorverbände Obewesterwald und Unterwesterwald haben sich Anfang 2015 zum Chorverband Westerwald zusammen geschlossen
Die Oberwesterwälder - der ehemalige Kreis-Chorverband Oberwesterwald zählt aktuell 1419 Sängerinnen und Sänger sowie 3059 inaktive Mitglieder. Die 59 Chöre unterteilen sich in 33 Männerchöre, 14 gemischte Chöre, 5 Frauenchöre und 7 Kinderchöre.
Die Unterwesterwälder - im ehemaligen Chorverband Unterwesterwald sind 2337 Erwachsene und 455 Kinder und Jugendliche aktiv. Hinzu kommen 4250 fördernde Mitglieder. In 79 Vereinen frönen 96 Chöre dem Gesang, davon 40 Männerchöre, 33 gemischte Chöre, 16 Kinderchöre und 7 Frauenchöre.
Jetzt gemeinsam:
- 155 Chöre davon
- 73 Männerchöre
- 12 Frauenchöre
- 47 Gemischte Chöre
- 24 Kinder- und Jugendchöre
Erfolge !!!
Besonders stolz ist der CV WW auf seine überaus erfolgreichen Chöre bei der Teilnahme am Meisterchorsingen des Chorverbandes Rheinland-Pfalz.
In einem dreistufigen Leistungswettbewerb
- Kreisleistungssingen
- Regionalsingen
- Meisterchorsingen
können Chöre bei einer erfolgreichen Teilnahme den Titel „Meisterchor des Chorverbandes Rheinland-Pfalz“ erringen und dürfen sich mit diesem Titel fünf Jahre schmücken.
In der Zeit von 1976 bis 2014 konnten sage und schreibe 54 Chöre des CV WW 132 (!!!) mal den Titel eines „Meisterchores“ erringen – die Sängervereinigung Frohsinn Wirges konnte 7 mal, der GC Thalia Ebernhahn, MGV Eintracht Nentershausen, der MGV Liederkranz Neuhochstein, der MGV Frohsinn Staudt 5 mal und die Chöre vom MGV Liederkranz Berod, GC Freundschaft Elgendorf, MGV Hoffnung Heiligenroth, MC der Cäcilia Rupapch-Goldhausen, MGV Frohe Stunde Weroth konnten sich je 4 mal mit dem Titel „Meisterchor“ schmücken. „Eine fürwahr eindrucksvolle Bilanz !!!“ Diese Namensauflistung ist nur beispielhaft und umfasst Chöre, die den Titel 4mal und mehr errungen haben. Darüber hinaus gibt es natürlich noch zahlreiche Chöre, die ebenfalls ein, zwei oder dreimal erfolgreich waren. Diese können in der u.a. Detailliste eingesehen werden.
Sängervereinigung Frohsinn Wirges als 7maliger Meisterchor
Detailliste der Meisterchöre des Chorverbandes Westerwald
Kinder- und Jugendchöre
Besonders am Herzen liegt dem Chorverband Westerwald eine effektive und erfolgsorientierte Unterstützung im Kinder- und Jugendchorbereich. In den letzten Jahren wurden viele Kinder- und Jugendchöre neu gegründet. Insgesamt sind momentan 23 Kinder- und Jugendchöre im Bereich des CV WW erfolgreich aktiv. Ein Kinder- und Jugendchor besteht schon seit über 25 Jahre. Die Kinder- und Jugendchöre können auf eine gute chorische Basisarbeit stolz sein. Neben eigenen Konzerten strebt der CV WW eine Plattform an, auf der sich die Kinder- und Jugendchöre präsentieren können. Alle zwei Jahre wird unter dem Motto „Singen macht Freu(n)de“ ein Kinder- und Jugendchorkonzert durchgeführt, bei dem die Chöre einem breiten Publikum ihr erworbenes Können zeigen. Der sehr gute Besucherzuspruch bei diesen Konzerten unterstreicht diesen Anspruch. Mit der Gründung des projektbezogenen Kreiskinderchores "Westerwälder Spatzen" wird versucht, neue Impulse und Unterstützung in die heimsichen Kinderchöre hereinzutragen
Kreiskinderchor „Westerwälder Spatzen“ 2010
Veranstaltungen
Neben der Durchführung von Konzerten des CV WW, bei denen sich leistungsstarke Chöre darstellen können, hat man in den letzten Jahren eine be-sondere Chormaßnahme ins Leben gerufen. Unter dem Titel „Chor Aktiv – Chorsingen aktiv erleben und genießen“ führt man eine ganztägige Open Air-Choraktion durch.
Ziel ist es, dem unbefangenen Bürger das Hobby „Chorsingen“ näher zu bringen und Werbung für diese Art der Freizeitgestaltung in den Chören zu machen:
• im Rahmen von Workshops wird bei einer Präsentationschorprobe die aktive Probenarbeit dargestellt,
• der CV WW präsentiert leistungsstarke Chöre aus seinem Bereich im Rahmen eines Open-Air-Konzertes,
• die Besucher der Veranstaltung werden im Rahmen von Offenen Singen aktiv eingebunden.
Die Chorlandschaft im Westerwald hat sich in den letzten Jahren massiv verändert – während früher das Männerchorwesen eine große Dominanz innehatte, kommen jetzt mehr und mehr die anderen Chorgattungen auf. Die Älteren unter uns erinnern sich sicherlich noch an die 70iger und 80iger Jahre, als große Männerchöre in unseren Breiten das Bild dominierten – Chöre mit 60 bis 80 Sängern waren keine Seltenheit und faszinierten mit ihren Stimmengewalt. Chöre in dieser Größenordnung gibt es heute so gut wie nicht mehr. Chöre mit um die 50 Sänger, wie z.B. die Eintracht in Nentershausen oder der Frohsinn Wirges sind Einzelfälle. Der Großteil unserer heutigen Chöre bewegt sich in einem Bereich von 20 bis 40 Aktiven. Dieser Verlust an Stimmengewalt geht aber nicht unbedingt einher mit dem Verlust an musikalischer Qualität.
Unsere Chorlandschaft kann man heute in zwei Bereiche aufteilen – in den Bereich, in dem Chorsingen primär aus „Spaß an der Freude“ praktiziert wird und in dem die Chöre sich nicht mehr dem Wettbewerbsgedanken verschreiben. In diese Zuordnung fallen sicherlich 60 bis 70% der Chöre. Sie führen regelmäßige Proben durch, umrahmen durch ihre Auftritte gesellschaftliche Aktivitäten in ihren Gemeinden und veranstalten mehr oder weniger regelmäßig eigene Konzerte. Den anderen Bereich belegen die primär leistungsorientierten Chöre, die neben dem Spaßfaktor auch den Leistungsgedanken in den Vordergrund stellen. Sie planen ihren Jahresablauf leistungsorientiert, in dem Sie Leistungssingen der unterschiedlichsten Art besuchen und Chorwettbewerbe in In- und Ausland auf ihre Agenda schreiben. Hier feiern sie auch große Erfolge und dokumentieren eindrucksvoll, in welch hohem Leistungsniveau in unserer Gegend noch gesungen wird – stellvertretend hierfür seien der MGV Frohe Stunde Weroth bzw. der MGV Liederkranz Berod, die sich in den letzten Jahren für die Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb (alle vier Jahre ausgetragen) in Dortmund bzw. Weimar qualifiziert haben – einem Wettbewerb, an dem Laienchöre doch eher selten teilnehmen. Auch bei anderen Chören unserer Heimat sind die Erfolgsbilanzen eindrucksvoll. Leistungsorientiertes Singen wird auch vom Chorverband Rheinland-Pfalz angeboten. So finden jährlich Meisterchorsingen, zu denen man sich über Kreisleistungs- und Regionalleistungssingen qualifiziert und im Erfolgsfalle sich fünf Jahr lang mit den Titel „Meisterchor der Chorverbandes Rheinland-Pfalz“ schmücken darf. So können der Frohsinn Wirges schon zum 7. Mal und die Thalia Ebernhahn, die Eintracht Nentershausen und der Frohsinn Staudt schon zum 5. Mal diesen Titel erringen.
Dieser Leistungsgedanke ist nicht abhängig von einer bestimmten Chorgröße – leistungsorientiert arbeiten kann ein Chor mit 20 Aktiven genauso wie ein Chor mit 50 Aktiven. Mit dem Leistungsgedanken einher geht aber die Bereitschaft, für diesen Leistungsgedanken auch entsprechendes Engagement einzubringen – sowohl in den Chorproben, als auch in der Bereitschaft, entsprechende Zeit für die Auftritte einzubringen.
Welche Zielsetzung der einzelne Chor verfolgt, kann nicht vorgegeben werden, sondern muss von jedem Chor selbst festgelegt werden. Es gibt keine vorgegebene Prioritätenfestlegung. Jeder Chor muss für sich die eigenen Ziele definieren – wichtig ist nur, dass diese definierten Ziele dann auch verfolgt werden.
Darüber hinaus hat sich auch die Chorlandschaft insgesamt verändert – für den Bereich des ehemaligen Unterwesterwaldes kann man, wenn man die letzten 15 Jahre betrachtet, feststellen, dass 2000 92 Chöre aktiv gesungen haben – das ist auch in 2015 noch so der Fall – heute sind 93 Chöre aktiv, d.h. die Anzahl der aktiven Chöre ist nahezu unverändert. Jedoch hat sich die Gesamtzahl der Aktiven massiv verändert. Zählten wir in 2000 2.900 Aktive, liegt die Zahl 2015 bei 2.250 Aktiven, also eine Minderung von 650 Aktiven, d.h. die durchschnittliche Chorstärke ist massiv gesunken. Auch festgestellt werden kann, dass 2000 61 Männerchöre, 8 Frauenchöre, 17 Gemischte Chöre, 4 Kinderchöre und 2 Jugendchöre aktiv waren. In 2015 sind nur noch 42 Männerchöre, 8 Frauenchöre, aber 31 Gemischte Chöre, 9 Kinder- und 3 Jugendchöre aktiv. Es hat also ein massive Umschichtung stattgefunden.
Ehemals selbständige Männerchöre haben sich zu Chorgemeinschaften zusammengeschlossen, wie z.B. Siershahn und Ransbach-Baumbach, die Haiderbach. Eine wirklich große Tendenz ist jedoch darin festzustellen, dass viele Chöre sich geöffnet haben und den Weg zu einem gemischten Chor gefunden haben, schon vor einigen Jahren die Chöre aus Niederelbert und Niederahr. Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahren massiv beschleunigt – selbst gestandene Männerchöre wie Ebernhahn oder Nomborn, die sich noch in einem guten und leistungsfähigen Zustand befanden, habe diesen Weg früh eingeschlagen und nicht gewartet bis der betreffenden Männerchor Probleme mit der Singfähigkeit hatte.
Oftmals wurde dieser Schritt mit einem parallel laufenden Projekt eingeleitet, indem man für ein bestimmtes Projektziel einen gemischten Projektchor installiert hat, in dem Aktive des Männerchores und Frauen aus dem betreffenden Ort zusammen gekommen sind. Diese Projekte sind oftmals so gut gelaufen, dass sich daraus dann feste Gemischte Chöre etabliert haben. Solche Projekte sind sicherlich Grundlage für die in den letzten Jahren installierten gemischten Chöre in Dernbach, Großholbach, Haiderbach, Leuterod, Elgendorf, Nomborn, Ötzingen gewesen.
Neben den Fusionen und Umwandlungen in Gemischte Chöre haben auch Neugründungen oder der Anschluss zum Chorverband dazu geführt, dass die Anzahl der im Chorverband organisierten Chöre unverändert blieb. Auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendchöre haben viele Chöre oder sonstige Organisationen neue Chöre ins Leben gerufen – angefangen von dem gemeinsamen Kinder- und Jugendchor im Buchfinkenland, den Kinderchören aus Hillscheid, Hundsangen, Staudt, den Kinderchöre der Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach und Wallmerod und nicht zuletzt dem Kreiskinderchor Westerwälder Spatzen. Eine Tendenz, die absolut zu begrüßen ist und die auch eine Tendenz für die Zukunft sein kann – nicht ein Chor alleine gründet einen Kinderchor, sondern eine Kooperation von mehreren Chören oder mehreren Vereinen.
Aber auch auf dem Erwachsenensektor sind Neugründungen bzw. neue Anschlüsse zum Chorverband zu verzeichnen: wie z.B. die Gemischen Chöre aus Dreikirchen, TonArt Ebernhahn, CHORiander Höhr-Grenzhausen, Die Hundsänger,, Frauenchöre wie Fräulein Schwing, Höhr-Grenzhausen, Frauenchor Staudt, Frauenchor Sensa Pari Wirges und sogar Männerchöre wie cannibale vocale Eschelbach, rossignol, VocaWäller gehören neuerdings zum Chorverband – auch dies eine Tendenz, die in den letzten Jahren verstärkt zu beobachten ist: sing- und leistungswillige Männer schließen sich zu kleineren Männerchorensembles zusammen und zelebrieren Chorgesang auf einem sehr hohen Niveau.
Chöre stehen heute viel mehr im Wettbewerb mit anderen Freizeitangeboten und müssen sich attraktiv verkaufen. Ungeschriebene traditionelle Verpflichtungen den Verein in der eignen Stadt/Dorf zu unterstützen sind nur noch sehr schwach ausgeprägt. Das betrifft auch ganz besonders die Fördermitgliedschaften in den Vereinen.
Zukunftsorientierte Chöre definieren und vermarkten ihre Ziele in Print- und modernen Medien. Hier ist viel Innovation und immer wieder Mut zu Neuem gefragt. Dazu gehören attraktive Konzerte mit thematisierten Programmen ebenso, wie Angebote zu „Mitmachveranstaltungen“ und offene Chorproben. Viele Menschen möchten ihre Freizeit möglichst effektiv gestalten und suchen die qualifizierte Horizonterweiterung und Weiterbildung. Gerade hier könnten Chöre ansetzen und entsprechende Angebote definieren und anbieten, denn eine gesangliche Ausbildung braucht auch die praktische Anwendung und diese können Chöre im Besonderen anbieten.
Wenn man diese Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, wird man zu dem Schluss kommen, dass man keine Angst davor haben muss, dass der Chorgesang in unserer Region aussterben wird. Das wird nicht so sein – aber er wird sich verändern. Es werden sicherlich ein Reihe von Chören ihre Aktivitäten einstellen müssen, aber es werden sich neue Chorformen entwickeln, man wird nicht mehr in jedem Dorf einen Chor vor Ort haben, sondern die Interessierten werden sich den Chören anschließen, die ihren Erwartungen entsprechen. Es wird einige leistungs- und wettbewerbsorientierte Chöre geben, es wird Chöre geben, die sich diesem Leistungsgedanken nicht „unterwerfen“ wollen, es wird Projektchöre geben, die ein bestimmten Literaturbereich priorisieren, es wird Chöre für jüngere Altersstrukturen und für ältere Altersstrukturen geben. Dieser Strukturwandel muss akzeptiert und unterstützt werden.
Unsere Chöre haben sehr viel zu bieten. Die Erfahrung der eignen Singstimme, die musikalische Ausbildung, die Integration in die Chorgemeinschaft und die Gesellschaft sind die herausragenden Angebote eines Chores. Hinzu kommen Erfolgs- und Glücksgefühle, Stressabbau und Training unseres Gehirns, was präventiv gegen zunehmende physischen Erkrankung wirkt und diese heilen kann.