Traumhaftes Benefizkonzert am 19. August 2018 in der Pfarrkirche „St. Antonius Eremit“
Die vor über einem Jahr ins Leben gerufene Aktion „Unsere Königin ist krank“ erfuhr ihren fulminanten Höhepunkt mit dem Benefizkonzert am Sonntag, dem 19. August in der Pfarrkirche in Dreikirchen.
Bereits 2017 hatte der Kath. Kirchenchor „Cäcilia“ Dreikirchen den Erlös des alljährlich stattfindenden „Singen der Chöre der Pfarrei Laurentius“ für die Orgel gespendet. Doch gerade dem Kirchenchor war sehr wohl bewusst, dass hier noch einiges zu tun sei, um die nötigen Gelder zusammen zu bringen.
Nach einem kurzen Gespräch der Vorsitzenden des Kirchenchores, Gabi Bendel, mit Christoph Engers, dem Leiter des „Konzertorchester Koblenz“ und Hauptinitiator der Spendenaktion – dem Dreikirchener liegt die Orgel besonders am Herzen - war die Idee eines gemeinsamen Konzertes geboren. Es folgten weitere Gespräche mit dem Vorsitzenden des Orchesters, Michael Gödderzt und dem Geschäftsführer Björn Schäfer. Auch die jederzeit ansprechbare „Katholische Frauengemeinschaft“ Dreikirchen wurde für die Bewirtung nach dem Konzert mit ins Boot genommen. Dann war die Sache unter Dach und Fach.
Am großen Tag konnte Gabi Bendel erfreut die Gäste des wohlgefüllten Gotteshauses herzlich begrüßen. Johann Fister umriss gut verständlich die Problematik der Kirchenorgel und Pfarrer Stenger hielt mit seiner Freude über dieses gemeinsame Projekt des Kirchenchores und des Konzertorchesters in der ihm eigenen, sympathisch fröhlichen Art nicht hinterm Berg. Das Konzert wurde im Verlauf von Gabi Bendel und Bernhard Meffert mit kurzen, anschaulichen Erklärungen zu den jeweiligen Stücken moderiert.
Wolfgang Tüncher, Chorleiter des Kirchenchores, hatte seine Cäcilianer für dieses Konzert aufs Beste vorbereitet. Mit „Laudate“ (Knuth Nystedt) und „Lobet den Herrn“ (Max Rädlinger), beides neugeistlich, eröffnete der Chor das Konzert. Festliches aus der Renaissance gab es mit „Regina Coeli“ (Gregor Aichinger), barock erklang dann das von Marco Leicher mit der Trompete begleitete „Lobet den Herrn der Welt“. „Cantate Domino“, besser bekannt unter dem Titel „Adiemus“ und vom Komponisten Karl Jenkins selbst für Kirchengesang umgetextet, verzauberte die Menschen und „You raise me up“ von Roger Emerson ergriff die Menschen, manche bis zu Tränen. Im edel zelebrierten „Jerusalem“ (Adams/Ihlau) durfte die Choristin Yvonne Fritsch mit Soli-Einlagen ihre wundervolle Sopranstimme erstrahlen lassen. Dies wurde von ihr noch mit der von Christoph Engers an der Orgel zart begleitetem „Aria di Almirena“ (Lascia Ch‘io Pianga) aus Rinaldo von Georg F. Händel aufs Hervorragendste überboten.
Auch das begeisterte Publikum durfte zwischendurch einmal singen: „Wundervoll Prächtige“, das beliebte Marienlied, erfüllte das Kirchenschiff mit Jubel.
Christoph Engers und sein Konzertorchester ließen nicht nur die Herzen passionierter Freunde der konzertanten Blasmusik höher schlagen. Feierlich-majestätisch erklangen die Instrumente mit „Benediction“ von John Stevens. Dann überraschten sie mit mystischen Klängen von den gälischen Ländern des Vereinigten Königreichs: „Dark Lochnagar“ (Nigel Hess), „Adross Castle“ (Philp Sparke) und der „Marsch des Soldaten Robert de Bruce“ (arr. Guido Rennert) entführten das Publikum mit in diesem Gotteshaus wohl noch nie gehörten Melodien in zauberische Regionen. Die Wucht des „Pomp and Circumstance No. 1“ (Edgar Elgar), der heimlichen Nationalhymne Englands, riss die Zuhörer zwischendurch wieder aus den Traumwelten. Chor und Orchester beendeten das Konzert mit „Gabriella‘s Song“ aus dem preisgekrönten Film „Wie im Himmel“. Dann hielt es die Gäste nicht mehr auf ihren Bänken. Es gab „standing ovations“ und gewaltigen Applaus - neben dem Erlös zugunsten der Kirchenorgel der schönste Lohn für all die vorangegangenen Vorbereitungen und Mühen.
Nach dem passenden Worten Pfarrer Stengers: „Die Königin ist krank – es lebe die Königin!“ strömten die Menschen auf den sonnigen Kirchplatz, um das eben Erlebte bei kalten Getränken und leckeren Snacks gebührend zu feiern.