Mädchenchor des Landesmusikgymnasiums wurde Preisträger beim Internationalen Chorwettbewerb in Tallinn
Für die jungen Sängerinnen von laFilia unter der Leitung von Martin Ramroth war es erst der zweite internationale Wettbewerb und überdies eine ganz besondere Herausforderung, sich in die bekanntermaßen herausragende Sängerhochburg der baltischen Staaten zu wagen. Allein die Einladung zu diesem renommierten Festival ist bereits eine besondere Ehre und spricht für die Qualität des Mädchenchores, denn die Wettbewerbsteilnahme unterliegt einem strengen Auswahlprozess. Insgesamt waren 32 Chöre und vier Vokalensembles aus ganz Europa zugelassen, wobei die nordosteuropäischen Staaten zahlenmäßig dominierten.
Das Baltikum gilt traditionsgemäß als Wiege der Gesangskultur, was vielen hierzulande nicht bekannt ist. Insbesondere die Esten singen leidenschaftlich gern und feiern nationale Sängerfeste. Dass ihre Heimat „das Land der tausend Stimmen“ genannt wird, erfüllt sie deshalb mit großem Stolz. Es gibt mehr als tausend estnische Chöre mit insgesamt rund 32.000 Mitgliedern. Das ist viel für ein kleines, dünn besiedeltes Land. Umso erstaunlicher war, dass sich laFilia selbst bei dieser starken Konkurrenz behaupten konnte und einen hervorragenden dritten Preis in der internationalen Kategorie der Jugendchöre gewann, gleich hinter zwei estnischen Chören, aber noch weit vor Lettland und Island. Damit gehört der Mädchenchor zu den ganz wenigen westeuropäischen Ensembles, die überhaupt einen Preis erreichen konnten, und demonstrierte einmal mehr eindrucksvoll, dass die intensive Chorarbeit am Landesmusikgymnasium inzwischen zu seinen Aushängeschildern zählt.
Über den Wettbewerbserfolg hinaus bot sich den Schülerinnen die einmalige Gelegenheit, das Land und insbesondere die Kulturhauptstadt Tallinn kennenzulernen, die als ehemalige Hansestadt und mit einem der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne ein ganz besonderes Flair zu bieten hatte. Und obwohl das Eis auf der Ostsee noch gefroren und die Temperaturen noch winterlich waren, war das Eis mit anderen Chören doch sehr schnell gebrochen: Gemeinsame Konzerte mit dem Mädchenchor am Dom in Riga (Lettland) oder mit dem Schweizer Jugendchor Zürich förderten musikalisch-menschliche Begegnungen und sorgten in jeder Hinsicht für eine Horizonterweiterung bei allen Beteiligten. Insgesamt eine tolle und hervorragend organisierte Reise, an die sich die Schülerinnen des LMG sicherlich noch lange erinnern werden!