Sensationserfolg der „Frohen Stunde“ Weroth in Prag
Gewinn eines Golddiploms und Sieger der Kategorie Männerchöre
Bei der 21. Auflage des „Praga cantat“, einem der renomiertesten Chorwettbewerbe auf europäischer Ebene, konnten die Sänger aus Weroth mit Ihrem Chorleiter Jens Röth einen grandiosen Sieg erringen. Mit einer Glanzleistung im altehrwürdigen Mayakowskisaal des Nationalhauses in Prag ersangen sie neben einem Golddiplom den Sieg in der Kategorie der Männerchöre.
Dieser Erfolg ist umso höher einzustufen, als mit dem Männerchor „Cäcilia“ aus Lindenholzhausen und dem slowenischen Männerkammerchor „Komorni moski zbor Lek“ aus Ljubljna zwei überaus respektable Konkurrenten zum Wettbewerb angetreten waren. Vor einer international besetzten, vierköpfigen Jury unter der musikalischen Gesamtleitung von Miroslav Kosler zelebrierten die Männer aus Weroth unter dem Dirigat von Jens Röth A-capella-Musik vom Feinsten.
„Schon bei Widmann („Wohl auf Ihr Gäste ...“) erlebten wir ein leichtes, elegantes Singen“, gab der österreichische Preisrichter, Prof. Hellmuth Drewes, den Eindruck der Jury wieder.(...) „Eine besondere Gratulation zum „Tambour“ von Distler. Dieses Werk war besonders eindrucksvoll gestaltet. Neben einem leicht und „duftig“ gestalteten Palestrina („Soave fia il morir“) war ein kompetenter Smetana („Veno“; das Pflichtstück in tschechischer Sprache) zu hören. Ich habe selten einen Männerchor gehört, der mit einem solchen Schwung musiziert. Der besoffene Matrose („What shall we do with a drunken sailor“ von Shaw) war ein Kabinettstück", so seine persönliche Wertung.
Der Chor aus Weroth war am Donnerstag letzter Woche nach Prag gereist, um mit 34 Sängern die Wettbewerbschancen auf internationalem Parkett auszuloten. Das mit der „Cäcilia“ ( 85 Sänger) eine zahlenmäßig weitaus überlegene Formation aus der Nachbarschaft antrat, war Ansporn genug, sich konzentriert auf den Wettbewerb vorzubereiten. Letztlich galt jedoch zunächst die olympische Devise „Dabei sein ist alles“.
Ein Golddiplom war schließlich für alle drei Bewerber in der Kategorie der Männerchöre verdienter Lohn ihrer Anstrengungen und Beweis für das durchwegs hohe Niveau der Vorträge. „Für uns war es im Vorfeld das Höchste und der geheime Wunsch vieler Sänger“, so der Vorstand.
Das die Jury jedoch die „Frohe Stunde“ aus Weroth am Ende ganz vorne sah und zum Sieger der Konkurrenz kürte, sprengte alle Erwartungen. Als die Moderatorin unter Fanfarenklängen in mehreren Sprachen das Ergebnis verkündete („And the winner is ...MGV „Frohe Stunde“ Weroth") kannte die Freude keine Grenzen. Gestandene Männer lagen sich in den Armen und ließen den Tränen freien Lauf. Die mitgereisten Fans erlebten sprachlos, dass die Jury eigens die „Frohe Stunde“ darum bat, noch einmal ein Lied zum Besten zu geben, wozu man sich nicht lange bitten ließ.
Mit dem schwäbischen Volkslied „´s Herz“ von Friedrich Silcher mitten im Herzen Böhmens gab damit die „Frohe Stunde“ erstmalig im Rahmen eines Wettbewerbs eine Art Zugabe und krönte damit eine Sternstunde in der 107 jährigen Vereinsgeschichte.
Vater des Erfolges ist einmal mehr Chorleiter Jens Röth, der seine internationale Karriere eigentlich als Preisträger bedeutender Kompositionswettbewerbe begann ("Coupe de Lutèce" beim Grand Concours Internationale der Académie de Lutèce, Paris 1993; 1 Preis beim intern. Zwickauer Schumann-Kompositionswettbewerb 1994). Mit dem Sieg beim intern. Harmoniefestival in Lindenholzhausen 2005 in der Männerchorklasse (Weroth in Chorgemeinschaft mit Frickhofen) ließ er die Fachwelt als Chorleiter aufhorchen.
Das ihm mit einem kleinen, „gewachsenen“ Männerchor vom Dorf (Weroth hat ca. 650 Einwohner) nun jedoch auch bei zahlenmäßig und qualitativ stärkster Konkurrenz der Sieg in der Männerchorklasse gelungen ist, setzt auch seinem bisherigen Wirken die Krone auf. Angesichts seiner herausragenden Leistung in Prag bestätigten die anwesenden Kenner der Szene, was auch die Jury notierte: „Eine besondere Leistung des Chores, dem auch zu seinem Chorleiter zu gratulieren ist."