Großer Sieg für die 33 Sängerinnen von laFilia aus Montabaur beim Wettbewerb in Frankfurt
Tosendes, ohrenbetäubendes Jubelgeschrei, wie nur jugendliche Mädchen es produzieren können, erschallte auf dem Frankfurter Römerberg, als die Ergebnisse des internationalen Chorwettbewerbes im Rahmen des dritten deutschen Chorfestes bekannt gegeben werden: Der Gewinner der Kategorie Moderne A, also der ausgewählten Hochleistungschöre, ist nicht irgendeiner der üblichen Verdächtigen unter den bekannten deutschen Kammerchören – es sind die 33 Mädchen von laFilia vom Landesmusikgymnasium in Montabaur.
Jüngster und bester Chor beim internationalen Chorwettbewerb in Frankfurt: laFilia vom Peter-Altmeier-Gymnasium Montabaur.
Mit einem Altersdurchschnitt von 15,5 Jahren waren sie nicht nur bei Weitem der jüngste Chor in dieser hochkarätigen Kategorie, sondern zusammen mit ihrem Dirigenten Martin Ramroth auch bei Weitem der beste. Dabei gelang es den Mädchen sogar, den Landesjugendchor Saar, den einzigen anderen Jugendchor in ihrer Wertung, auf Platz zwei zu verweisen. Dies ist um so bemerkenswerter, als dass dieser Chor in einer anderen Kategorie die höchste Punktzahl des gesamten Wettbewerbs (von knapp 200 Chören) errang.
Die drei erfahrenen Juroren äußerten sich einmütig: „Ein rundum toller Auftritt.“ (Prof. em. Fritz ter Wey, Aachen), „Ein tolles, sehr geschickt ausgewähltes und souverän dargebotenes Programm.“ (Prof. Klaus-Jürgen Etzold, Hannover) oder „Wirklich verdient gewonnen!“ (Jury-Vorsitzender Michael Blume, Siegerland).
Innerhalb der Chorszene sind Etzold und Ramroth durchaus keine Unbekannten: Im vergangenen Jahr trafen sie sich auf dem internationalen Chorwettbewerb in Tallinn, Estland, und waren mit ihren Ensembles die einzigen deutschen Dirigenten, die einen Preis mit nach Hause nehmen konnten. Im Jahr zuvor hatte Etzold als Juryvorsitzender das vom Ramroth geleitete Ehemaligen-Ensemble EXtraCHORd zum Kategoriesieger beim deutschen Chorwettbewerb erklärt.
Offenbar hat sich sowohl beim Dirigenten als auch bei seinen Chören inzwischen eine gewisse Wettbewerbsroutine eingestellt, denn der jüngste Erfolg beim internationalen Jugendmusikfestival in Belgien liegt gerade einmal sechs Wochen zurück. Dies ist umso erstaunlicher angesichts der vielfältigen schulischen und musikalischen Belastung am Landesmusikgymnasium. „An zu viel Probenzeit kann es jedenfalls nicht liegen“, sagt Chorleiter Martin Ramroth verschmitzt. „Unsere Mädels sind so gefragt und viel beschäftigt, dass ich bei den knapp 90 Minuten Probe in der Woche nicht selten mit der halben Mannschaft vorlieb nehmen muss.“ Zumindest zwei Stücke konnte der Chorleiter aus dem vergangenen Wettbewerbsprogramm in Neerpelt/Belgien übernehmen und dabei das eigens für laFilia geschriebene „Halleluja“ des Frankfurter Komponisten Thomas Hanelt nun auch in Deutschland uraufführen.
Der Komponist ließ es sich selbstverständlich nicht nehmen, bei dieser Uraufführung im Rahmen des Wettbewerbes dabei zu sein und war anschließend voll des Lobes: „Das haben die Mädels wirklich klasse umgesetzt. Vielen Dank!“ Neben der Wettbewerbsteilnahme blieb den 33 Mädchen aus Montabaur noch Zeit, das rundum gelungene Chorfest mit rund 20 000 Teilnehmern in der Frankfurter Innenstadt zu genießen und das Motto „Frankfurt ist ganz Chor“ durch spontane Gesangseinlagen mit Leben zu füllen.
Kostproben ihres Könnens werden die Mädchen von laFilia auf dem Sommerfest des Landesmusikgymnasiums präsentieren. Dieses steigt am Donnerstag, 28. Juni, in der Aula der Schule.