Der Chorverband Westerwald möchte mit dem Neueisteigerseminar die Integration im Chor erleichtern.
Montabaur l Nach dem sehr erfolgreichen ersten Versuch im Frühjahr 2023, mit dem Neueinsteigerseminar, wurde die zweite Auflage ausgeschrieben und es meldeten sich wiederum sehr viele interessierte Sängerinnen und Sänger an.
Wie können unsere Chöre neue Chormitglieder möglichst schnell und gut in einen Chor integrieren? Diese Frage stellten sich die Chöre in der Chorgruppe Süd und möchten aktiv passende Angebot anbieten. Da meist nur wenige Sängerinnen und Sänger in einem Jahr neu in einem Chor starten, ist die „Grundausbildung“ vom einzelnen Verein kaum zu leisten. Aber auf Verbandsebene, und hier ist die Chorgruppe mit dreißig Chören eine gute Größe, könnte eine gemeinsame Qualifikationsmaßnahme durchaus Sinn machen.
Notenkenntnisse sind bei den meisten Chören keine Voraussetzung um mitsingen zu dürfen, jedoch erleichtern sie, gerade in der Einstiegszeit, die Integration beim Erlernen der Literatur. Mit der Singtechnik ist es ähnlich, praktische Erfahrungen mit dem Singen sind nur aus der Schulzeit oder vom Singen unter der Dusche vorhanden. Nun erzählt der Chorleiter von Brust- oder Kopfstimme, Falsett. Singen mit Stütze! Die richtige Atmung und Haltung sind Grundlage für gesundes und klangvolles Singen. Alle diese Grundlagen zum Einsatz der eignen Singstimme sollten im Neueinsteiger-Seminar vermittelt werden.
Nach dem ersten „Neueinsteiger-Seminar“ in Hübingen hatte man bei der zweiten Auflage mit einer „normalen“ Nachfrage von ca. 20 Teilnehmer gerechnet. Der Vorstand der Chorgruppe wollte die Vermittlung von singtechnischen Grundkenntnisse noch verbessern und setzte auf Kleingruppenstimmbildung, damit die individuelle Beratung der Seminarteilnehmer noch verbessert werden kann.
Als Dozenten konnte mit der Musikpädagogin Dorothee Laux und Mario Siry zwei sehr erfahrene Chormusikexperten gewonnen werden. Von Mario Siry wurde der Part Notenlehre, mit Rhythmus und Dynamik übernommen. Dabei wurde der theoretische Stoff durch praktische Beispiele und Übungen im Studiochor sehr anschaulich vermittelt.
Auf Grund der großen Nachfrage wurde noch eine weitere Stimmbildnerin gesucht und mit Juliane Berg, Koblenz gefunden. Parallel zum Studiochor vermittelten die beiden Stimmbildnerinnen den Seminarteilnehmenden die so wichtigen Kenntnisse für das Singen, unterstützt mit praktischen Übungen zur richtigen Atmung und Singtechnik. Das Seminar fand am Landesmusikgymnasium statt, wo beste räumliche Voraussetzungen vorhanden sind.
Das Angebot war für ca. zwanzig Sängerinnen und Sänger geplant. „Aber die Nachfrage war so groß, dass wir diese Grenze nicht halten konnten und mussten, trotz Verdoppelung der Kapazität mit einer zusätzlichen Stimmbildnerin, leider auch interessierten Teilnehmern absagen.“ resümierte Alfred Labonte, der Vorsitzende der Chorgruppe. Der Vorstand möchte das Format auch künftig jedes Jahr anbieten und vielleicht der Nachfrage nach Stimmbildung mit einem zusätzlichen Angebot begegnen.
Die Organisatoren waren mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und dankten allen Teilnehmern für das Interesse und die Mitarbeit, den Dozenten für die passgenaue und praxisnahe Vermittlung der Schulungsinhalte und dem Musikgymnasium für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten.