Projekt Workshop des Chorverbandes Westerwald in Stahlhofen kam bei allen prima an
„Singen bewegt“: Für den Chorverband Westerwald ist diese Erkenntnis wie ein Credo. Und weil der Verband in dieser Bewegung keine Stagnation duldet, haben die Verantwortlichen mit ihrem jüngsten Workshopangebot „Gemischter Chor“ erhebliche Bewegung in die heimische Chorszene gebracht.
Die Werbung mit dem Slogan: „Gönn dir einen Tag Auszeit – Singen ist Wellness für die Seele“ hat viele interessierte sangesfreudige Westerwälder neugierig gemacht. Dem Aufruf folgten mehr als 100 Sängerinnen und Sänger, die die neunstündige Chorarbeit am Samstag im Lindensaal und das anschließende Abschlusskonzert in und um die Kirche von Stahlhofen zu einer Erfolgsstory machten. Ausrichter dieser Mega-Chor-Veranstaltung war neben der Sängergruppe Süd im Chorverband Westerwald der Gemischte Chor Concordia Stahlhofen.
Ehe sich am Samstag die Seele im Gesang wohlfühlen durfte, war die „Auszeit“ eher von (Proben-) Arbeit geprägt. Doch bei so kompetenten Workshopleitern wie dem renommierten Arrangeur, Komponisten, Musikpädagogen, Schulbuchautor und mitreißendem Chorleiter Markus Detterbeck sowie Konstantin Funk, der sich als recht junger Filmmusikkomponist bereits einen Namen gemacht hat, kann auch Probenarbeit einen Mordsspaß machen. Das bestätigten etliche Sänger im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist beeindruckend festzustellen, wie der Komponist seine Intention beim Einstudieren eines Chorwerkes rüberbringt“, konstatierte etwa ein Sänger. Ein anderer Sänger sprach von „Herzblut“, das in dem fundierten Dirigat stecke.
Begeistert äußerte sich auch Markus Detterbeck, der gegenüber unserer Zeitung nicht nur die Leidenschaft der Sängerinnen und Sänger beim Singen im Chor hervorhob. Der Workshopleiter zollte auch den Organisatoren höchste Anerkennung. Nicht zuletzt deshalb, weil alle Teilnehmer im Vorfeld bereits die Noten und eine Audiodatei mit der Probeliteratur erhalten hatten, um sich einzulesen und mit den Stücken vertraut zu machen. „Dadurch kann ich mich ganz auf die Probenarbeit konzentrieren“, sagte Detterbeck, der mit den 120 Sängerinnen und Sängern „Mamaliye-sing Africa sing“ und „Jubilate“ aus seiner Feder sowie „Nette Begegnung“ von Oliver Gies einstudierte.
Das Ergebnis des „Auszeit“-Tages machte beim Abschlusskonzert nachhaltig deutlich, dass die Workshopleiter und vor allem das Projekt das Ziel des Workshops punktgenau getroffen haben: „Singen bewegt – Singen ist Wellness für die Seele“. Das sommerliche Abendkonzert in Stahlhofen wartete neben den Beiträgen des Projektchores noch mit anspruchsvollem Chorgesang von vier weiteren Chören auf. Als hervorragende Vertreter der Männerchorszene empfahlen sich der MGV Cäcilia Gackenbach (Leitung: Marco Herbert) und der MGV Cäcilia Horbach (Leitung: Volker Diel) mit geistlicher und weltlicher Literatur. Der 50-köpfige Gesangverein Concordia Stahlhofen und der knapp 20 Sängerinnen und Sänger zählende Chor „Bene Cantare“ waren mit Konstantin Funk als Dirigent wohlklingende Vertreter der gemischten Chorszene. Der Chorverband Westerwald hat mit seinem jüngsten Projekt in Stahlhofen seinen Wahlspruch eindrucksvoll zum Klingen gebracht: „Singen bewegt – Singen ist Wellness für die Seele“.
Westerwälder Zeitung vom 18.07.2016