Gruppe Süd des Chorverbandes Unterwesterwald zeichnet in zentraler Feier langjährig aktive Mitglieder aus

Die Sängergruppe Süd des Chorverbandes Unterwesterwald ehrte langjährige Mitglieder. Zu Gast in Horbach war auch der Präsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz Karl Wolff. Der Festsaal der Gaststätte in der Ortsmitte ist schon fest für dieses Ereignis abonniert, zum neunten Mal erfolgte dort die jährliche Ehrungsfeier. Geehrt werden Jubilare, die seit 25, 40, 50, 60 oder gar 65 Jahren der Chormusik aktiv treu ergeben sind. Die Feier folgt einem bewährten Ritual: Begrüßung durch den Vorsitzenden der Sängergruppe Süd Alfred Labonte, musikalische Umrahmung, Stärkung mit gutbürgerlicher Küche, Grußworte der Ehrengäste und natürlich die Ehrungen der Jubilare.Die meisten waren anwesend, einige mussten mit guten Begründungen absagen, sei es, dass sie gesundheitlich nicht in der Lage waren, ein Konzert austrugen, oder die eigene Diamantene Hochzeit feierten. Doch auch ihnen galt ausdrücklich die Anerkennung.

Adrian Thönges ist Schüler am Landesmusikgymnasium in Montabaur. Mit vier ganz unterschiedlichen Klavierstücken sorgte er für eine feierliche Stimmung. „Um einen solchen Auftritt erleben zu dürfen, muss man normalerweise viel Geld bezahlen“, lobte Wolff das virtuose Spiel.Stolz stellte Labonte fest, dass der untere Westerwald noch eine vergleichsweise gut funktionierende Chorlandschaft hat. Dies höre er immer wieder von andren Chören und Juroren aus vielen Regionen. Diesen Verdienst gab Labonte direkt an die Anwesenden im Raum weiter: „Sie liebe Jubilare machen aber auch Werbung für das Chorsingen, denn wenn jemand 25, 40 oder gar 50 Jahre im Chor singt, tut er das, weil ihm das Spaß macht. Überzeugender kann man keine Werbung machen.“Hermann-Josef Steinebach bekräftigte als Vorsitzender des Chorverbandes Unterwesterwald, dass kein Stillstand eintreten dürfe, die Chöre müssen an sich arbeiten, etwas unternehmen. Sein uneingeschränktes Lob galt den Jubilaren.Mit der Anwesenheit des Präsidenten des Chorverbandes Rheinland-Pfalz Karl Wolff wurde die Bedeutung dieser Feier verdeutlicht. „Leider bin ich selten hier. Ich bin oft in den Regionen um Mainz, Worms oder Kaiserslautern. Doch es ist wichtig, an der Basis präsent zu sein.“ Eindringlich und einfühlsam schilderte er die Macht, die Musik und Gesang auch in der Gegenwart hätten, „ungeachtet kurzlebiger Moden, die sich dazwischen drängen wollen“. Zu den Jubilaren gewandt meinte er Mut machend: „In einer Zeit, in der viele Chöre leider immer öfter das Selbstbewusstsein verlieren und der Chorgesang in – und von – der Öffentlichkeit das Image eines 'aussterbenden Hobbys' verpasst bekommt, ist es wichtig zu zeigen, wie viele Menschen sich mit viel Engagement und Interesse einer Idee immer wieder neu verschreiben.“In diesem Sinne überreichten er und Steinebach, silberne und goldene Ehrennadeln, Urkunden und Ehrenbriefe. Die Jubilare wurden einzeln von den Vereinsvorsitzenden vorgestellt. Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Lied, dem deutschen Sängergruß „Lied der Berge“. Es dirigierte Ulrich Wallroth, der geehrt wurde, weil er seit 40 Jahren Chorleiter des MGV Eitelborn ist. Insgesamt wurden Mitglieder aus 13 Vereinen geehrt. Der Sängergruppe Süd gehören 30 Chöre an.

Einige Sänger sind bereits seit 65 Jahren dabei