Chorverband feiert mit Konzert Premiere
Kultur Meisterhafte Sänger traten in der Töpferstadt erstmals vereint auf – Erlös ist für den guten Zweck bestimmt
Ein breites musikalisches Spektrum von Klassik bis Pop hat der neu gegründete Chorverband Westerwald in seinem ersten Fusionskonzert in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach präsentiert. „Es wächst zusammen, was zusammengehört“, lobte der Vorstandsvorsitzende Alfred Labonte die erfolgreiche Zusammenarbeit der ehemaligen Chorverbände Ober- und Unterwesterwald.
Neben zahlreichen Ehrengästen und Sponsoren begrüßte Labonte den ersten Kreisbeigeordneten Kurt Schüler, Ransbach-Baumbachs Bürgermeister Michael Merz, den Ehrenvorsitzenden Ottmar Held und Ehrenchorleiter Franz-Josef Kexel (KCV Oberwesterwald) sowie den Präsidenten des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, Karl Wolff. Aus aktuellem Anlass kommt der Erlös des Konzertes, dessen Programm von Kreis-Chorleiter Mario Siry moderiert wurde, den Angehörigen der Opfer des jüngsten Flugzeugabsturzes zugute.
Unter dem Motto „Westerwald singt“ erwartete das Publikum in der Töpfersstadt ein preisgekröntes Gesangsmenü aus acht Gängen und mehr als 30 Klanghäppchen, die von den Dirigenten Ulrich Schoenholtz, Matthias Schmidt, Mario Siry, Frank Hilgert, Lieselene Schlaug-Pfeiffer und Jessica Burggraf serviert und von den Solisten Volker Diel, Sebastian Schmidt und Monika Steinebach gewürzt wurden. Zum „A-cappella-Gesang“ gab es weißen Flügel, bespielt von Volker Siefert und Christoph Ries, und frisch Gezapftes vom Bass – schön satt und mit sehr viel Klangvolumen.
Mit „Stemning“ und „Loch Lommond“ lieferten der gemischte Chor Frohsinn aus Hirtscheid und der Männerchor Cäcilia Horbach stimmungsvoll getragene Singspiele als Vorspeise. Während heiter-beschwingte Chansons aus der Küche von Smetana, Strauß und Unterweger noch die Nerven des Gehörs kitzelten, versetzte der heiße Samba-Rhythmus von „Un poquito cantas“ bereits den ganzen Körper in Schwingung. Mit internationaler Filmmusik von Adele, Elton John und Enya läutete der fünf Jahre junge Projektchor Wallmerod den Hauptgang ein und drehte gleichzeitig den Lautstärkeregler bei Sängern und Publikum nach oben.
Die sauberen und klaren Töne des Vokalensembles Tonart Ebernhahn flossen geschmeidig den Gehörgang herunter. Derweil sang Bartholdys „Nachtigall“ auf Fredo Jungs komischer „Vogelhochzeit“ alte liebe Lieder, und die Sänger setzten beim finnischen „Pseudo-Yoik“ ihre Pudelmützen auf. Einen sanften, süßen Hauch von Frühling vermittelten das vierstimmige Oktett Happy Voices und die Mixed Allegro Singers aus Müschenbach mit klassischen Liedern und gefühlvollen Balladen wie „Fly with me“ oder „Only you“. Einen wahren Ohren- und Augenschmaus bildete das Frauenchorensemble Singsations. Mit ihrem kraftvollen Sopran und Gospelgesang „nach Wällerin Art“ begeisterten die 20 Sängerinnen das Publikum. Zum Dessert gab es dann ausdrucksstarken Männergesang auf höchstem technischen Niveau. Das Ensemble Rossignol ließ den mystischen „Feuerreiter“ von Mathieu Neumann über die Bühne stürmen, und die „Mühle“ von Bernd Engelbrecht klapperte ordentlich, bevor das Publikum mit dem Phil-Collins-Hit „Easy lover“ verabschiedet wurde. Moderator Mario Siry dankte allen Mitwirkenden für den Nachmittag voller Hörgenuss und zog ein positives Fazit des ersten Fusionskonzertes des Chorverbandes Westerwald.
Westerwälder Zeitung vom Mittwoch, 22. April 2015