200 Sänger hörten auf Robert Sund Gesang Workshop mit schwedischem Star-Chorleiter
Wallmerod. „Männerchor Spezial“ – unter diesem Motto führte der Chorverband Rheinland Pfalz in Zusammenarbeit mit dem X. Symposium des Fachverbandes Deutscher Berufschorleiter (FDB) in der Sport- und Kulturhalle Wallmerod ein besonderes Chorprojekt durch. Um es gleich vorwegzusagen: „Spezial“ war dieser Event rund um den Männerchorgesang allemal, denn über 200 Sänger aus der Region hatten sich zwei Tage Zeit genommen, um sich in die „Schule“ des weltbekannten schwedischen Chorleiters und Komponisten Robert Sund zu begeben.
Am Ende des Probeworkshops wurde mit Werken von Mathieu Neumann (Abschied), Toivo Kuula ((Iltapilviä), Arthur Hall (High Barbary) und Folka Raabe (Rondes) ein kleines Konzert gegeben. Das Repertoire hatte im Vorfeld Robert Sund gemeinsam mit den Chorleitern und Mitgliedern des Musikausschusses im Chorverband Rheinland-Pfalz, Jürgen Fassbender, Marco Herbert, Michael Rinscheid und Mario Siry, erörtert und zusammengestellt. Im Gespräch mit unserer Zeitung machte Robert Sund in Wallmerod deutlich, dass ein Workshop mit weit über 200 Sängern im Rahmen seiner Chorleitertätigkeit eher selten sei.
Talentiert und engagiert
„Die Arbeit mit den Männern macht mir sehr viel Spaß, nicht zuletzt deshalb, weil ich hier mit einer engagierten und talentierten Sängerschar arbeiten kann“, verriet der schwedische Komponist und Chorleiter, der in der Region kein Unbekannter ist. Die Gastauftritte mit seinem Chor Orphei Drängar sind vor allem in Männerchorkreisen in bester Erinnerung. Als Projektchöre, die diese Maßnahme unterstützten, fungierten aus dem Bereich des Chorverbandes Unterwesterwald die leistungsstarken Männerchöre Liederkranz Berod, Cäcilia Gackenbach und Frohe Stunde Weroth. Des Weiteren wirkten der MC Germania Freiendiez und der Männerchor Plaidt mit. Die organisatorische Betreuung der zweitägigen Veranstaltung lag in den Händen der Sänger des MGV Liederkranz Berod, die sich am Ende im Lob aller Beteiligten über die reibungslose Organisation sonnen durften.
Am Sonntagnachmittag wurde in der Wallmeroder Sport- und Kulturhalle das erarbeitete Programm dem Publikum vorgestellt. Karl Wolff, der Präsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, nannte gegenüber unserer Zeitung den Workshop „eine fruchtbare Fortbildungsveranstaltung für Sänger und Chorleiter“. „Das war weit mehr als ein bloßes Gesangsspektakel“, sagte Wolff, der nicht wenig stolz darauf war, dass er den weltbekannten schwedischen Chorleiter und Komponisten Robert Sund für den Workshop verpflichten konnte. Der Chef der VG Wallmerod, Klaus Lütkefedder, zeigte sich erfreut darüber, dass in der Region noch leistungsstarke Chöre den Männerchorgesang hochhalten: „Das war eine gute Wahl, den Workshop gerade hier bei uns durchzuführen.“ Zunächst gaben die Projektchöre in unterschiedlichen Formationen mit jeweils zwei Vorträgen eine Kostprobe ihres chormusikalischen Schaffens.
Tongemälde ohne Worte
Den „Schlussakkord“ intonierte der Großchor mit Robert Sund, der mit einem Seemannslied auf Englisch, einem Lied in finnischer Sprache, was eine enorme Herausforderung für die Sänger bedeutete, und einem „verwirrenden Tongemälde“ ohne Worte drei völlig neue Werke einstudiert hatte. Mit dem „Abschied“ von Mathieu Neumann war dann endgültig der Abschied von zwei Tagen geballten Männerchorgesanges gekommen. Die Arbeit mit Robert Sund beim Workshop wird, das haben viele Sänger schon während der Proben und am Ende kundgetan, eine große Nachhaltigkeit haben.
Westerwälder Zeitung vom Mittwoch, 26. März 2014