Chorgesang in Mittelpunkt der Gesellschaft rücken
Die Verantwortlichen im Chorverband Unterwesterwald wollen eine breite Bevölkerungsschicht auf den Gesang in der Gemeinschaft aufmerksam machen. Dazu haben sie sich griffige Slogans überlegt, die die Vorzüge des gemeinsamen Singens kurz und bündig auf den Punkt bringen. Die Aussagen lauten „Sing mit, bleib fit“, „Singen im Chor hält fit an Körper und Geist“ oder „Genuss, Spaß und Fitness beim Chorsingen erleben“.
Die „Motoren“ dieser Chorinitiative sind Mario Siry, Kreischorleiter und musikalisch Verantwortlicher im Chorverband, und der Schatzmeister Raimund Schäfer. Ein Augenmerk bei dieser Aktion liegt darauf, der Öffentlichkeit näher zu bringen, dass im Westerwald der Chorgesang trotz aller rückläufigen Tendenzen bei sogenannten Traditionschören noch einen beachtlichen Stellenwert genießt. Diesen Stellenwert zu erhalten, das ist das Anliegen des Chorverbandes Unterwesterwald, der bei der Aktion zwei Ärzte mit im Boot hat.
Michael Kann und Marion Mahn aus der Facharztpraxis für Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Diabetologie in Ruppach-Goldhausen unterstützen diese Kampagne. Im Gespräch mit unserer Zeitung hat Marion Mahn das Thema „Gesund durch Singen“ näher erläutert. „Es ist unbestritten, dass das Singen die Atmungsorgane stärkt. Richtig singen kommt quasi einer sportlichen Betätigung gleich“, weiß die Ärztin. Darüber hinaus stärke das Singen in der Gemeinschaft den kommunikativen sozialen Charakter, und wer seine Chorliteratur auch noch auswendig beherrsche, trainiere auch sein Gedächtnis, so Marion Mahn.
Was die Initiative bezwecken will, erläutert Raimund Schäfer: „In unserem Vorstand haben sich drei Arbeitsgruppen mit dem Thema Erhaltung des Chorgesanges beschäftigt. Wir wollen die Vereine von Seiten des Verbandes in Organisationsfragen unterstützen, Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung betreiben und das Chorsingen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft stärker verankern. Die Plakataktion ,Sing mit – bleib fit' soll als Hingucker Interesse wecken.“
Raimund Schäfer ist sich sicher, dass rückläufige Tendenzen in tradierten Chören nicht aufzuhalten sind. Er und seine Mitstreiter unterliegen auch nicht dem Trugschluss, junge Leute an den althergebrachten Chorgesang heranführen zu müssen. „Dafür gibt es in der Region Projektchöre, die junge Sänger ansprechen“, sagt Raimund Schäfer. „Unsere Zielgruppe ist das ‚Mittelalter‘, und unsere Aktion fokussiert sich auch nicht ausschließlich auf Mitgliederwerbung“, stellt Mario Siry fest. „Wir wollen den Chorgesang in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rücken“, so Siry.
Da sehen die Verantwortlichen im Chorverband Unterwesterwald die von Ärzten empfohlene Aktivität, „Singen im Chor“ als ein denkbar gutes Instrument an. Raimund Schäfer schließt mit den Worten: „Singen im Chor hält fit an Körper und Geist“, und ergänzt augenzwinkernd: „Und das garantiert ohne Nebenwirkungen.“
Westerwälder Zeitung vom Dienstag, den 25.03.2014